1913 – 1998, Expeditionsleiter
Albert Eggler war ein ausgezeichneter Allround-Alpinist, der sich in vielen langen und schwierigen Hochtouren im Berner Oberland und im Montblanc-Gebiet bewährt hatte. In militärischen Gebirgskursen erwarb er sich Führungserfahrung in leitenden Funktionen sowie umfassende Kenntnisse über die Zusammenarbeit unter Gebirgsverhältnissen, Biwakbau, Material, Nach- und Rückschub. Seit 1934 im Akademischen Alpenclub Bern AACB gehörte er zu jener Bergsteigerelite um Wolfgang Diehl, die auch die Entwicklung um die Besteigungen im Himalaya aufmerksam verfolgten. Anfang 1955 wurde Albert Eggler von der SSAF zum Gesamtleiter für die 1956er Expedition bestimmt.
1908 – 1990, Stellvertretender Expeditionsleiter
Sein Wegsinn und seine Gebirgserfahrung waren in weiten Kreisen fast sprichwörtlich. Als alpinistischer Begleiter der Expeditionen von Lauge Koch in Grönland hatte er sich in manchem grönländischen Sommer Expeditionserfahrung erworben.
1912 – 1988
Dr. Hans Grimm aus Wädenswil hatte die meisten schwierigen Routen der Alpen begangen. Neben grosser Gebirgserfahrung verfügte er als Zahnarzt über praktische Kenntnisse im Sanitätsdienst.
Jg. 1928, verantwortlich für Ernährung und Verpflegung
Drittbesteigung des Mount Everest am 24. 05. 1956.
Erstklassiger Fels- und Eisgänger. Er gehörte mit seinem Schwager Ernst Schmied zu denjenigen Stadtbernern, die einer schärferen Richtung des Bergsteigens huldigten. Beide hatten, oftmals in Begleitung von Wolfgang Diehl, die schönsten Routen der Alpen kennen gelernt.
1928 – 2000, Expeditionsarzt
Nachdem Albert Eggler lange nach einem Expeditionsarzt gesucht hatte stiess Edi (Edouard) Leuthold als letzter zur Expeditionsmannschaft. Edi Leuthold galt als gewandter Skifahrer, der schon verschiedene erfolgreiche Skihochtouren absolviert hatte und Interesse am Bergsteigen besass. Insbesondere zeichnete er sich auch durch Entschlossenheit im Denken und Handeln aus.
1921 – 1983, verantwortlich für Ausrüstung und Bekleidung.
Erstbesteigung des Lhotse am 18.05.1956
Fritz Luchsinger war ein Seilgefährte von Ernst Reiss und Dölf Reist. So verschieden im Charakter bildeten die drei eine homogene Seilschaft, in der Luchsinger mit seiner Energie, Ausdauer, Selbstlosigkeit und scharfen Beobachtungsgabe einen wichtigen Platz einnahm.
Jg. 1927, verantwortlich für Sauerstoffgeräte
Zweitbesteigung des Mount Everest am 23. 05. 1956.
Jürg Marmet hatte sich das Bergführerpatent erworben, zahlreiche schwierige Touren in der ganzen Schweiz geführt und verfügt zudem über Expeditionserfahrung aus den Eiswüsten von Baffin-Island. Auch dort hatte er sich in bergsteigerischer Hinsicht hervorgetan und mehrere schwierige Felsgipfel als erster bestiegen.
1926 – 1980, Glaziologe
Wissenschaftliche Glaziologische Untersuchungen des Khumbu-Gletschers.
Er besass Expeditionserfahrung aus seine wissenschaftlichen Tätigkeit in Grönland und in der kanadischen Arktis und war dazu noch ein guter Bergsteiger.
1926 – 2000, Geograf
Beauftragter für Bild- und Tondokumentation der Expedition und des nepalesischen Umfelds; ethnologische Objektsammlung.
Sein Interesse für fremde Länder und ihre Menschen, sein technisches Interesse und die Verbundenheit zur Bergwelt waren ideale Voraussetzungen für seine Aufgabe der wissenschaftlichen Unterstützung des Glaziologen Fritz Müller.
Jg. 1920, Bergsteigerchef, verantwortlich für Bergsteigerausrüstung- und -bekleidung.
Erstbesteigung des Lhotse am 18. 05. 1956.
Zahlreiche der schwierigsten Begehungen in den Alpen sind mit seinem Namen verbunden. Er verkörperte sozusagen die Verbindung von technischem Können, körperlicher Leistungsfähigkeit und unerschütterlichem bergsteigerischem Idealismus.
Reiss war Mitglied der zweiten Genfer Everest-Expedition vom Herbst 1952, die bis zum Südsattel auf eine Höhe von 8100 m kam und kannte somit einen grossen Teil der Aufstiegsroute.
1921 – 2000, verantwortlich für Ausrüstung und Bekleidung.
Drittbesteigung des Mount Everest am 24. 05. 1956.
Dölf Reist war viel mit Ernst Reiss auf schwierigen Touren. Die beiden bilden wohl eine der besten führerlosen Seilschaften der Schweiz. Dölf Reist hatte im Winter zahllose schwierige Routen in allen Teilen der Alpen begangen. Er verfügte über eine erstaunliche praktische Begabung und manuelle Geschicklichkeit, hervorragende Gebirgserfahrung und Leistungsfähigkeit sowie über ein ausgeglichenes Temperament.
1924 – 2002, verantwortlich für Ernährung und Verpflegung
Zweitbesteigung des Mount Everest am 23. 05. 1956
Der Berner Ernst Schmied hatte sich rasch zu einem Bergsteiger der schärferen Richtung entwickelt. So durchstieg er praktisch alle Nordwände zwischen Mönch und Grosshorn, ebenso die Lauperroute am Eiger, die Fischerwand N-Rippe, die Ochs NW-Wand usw. Auf einer seiner Klettertouren hatte er Dora von Gunten, die Schwester von Hansruedi von Gunten kennengelernt und 1953 geheiratet, Mit ihr zusammen war er für die Berechnung und Bereitsstellung der Expeditions-Essensvorräte verantwortlich.
*(vgl. Eggler, Albert: Gipfel über den Wolken Lhotse und Everest. Ein Sonderband der von Othmar Gurtner geleiteten Bücherreihe der Schweizerischen Stiftung für Alpine Forschungen. Hallwag Bern 1956).
Porträts von Albert Eggler und Ernst Schmied aus obigem Buch. Texte von Daniel Dummermuth, Vizepräsident der SAC-Sekt. Bern. Zusammengestellt durch Etienne Gross