Hand in Hand mit der alpinistischen Erschliessung und der topographischen Kartierung eines Gebietes geht in der Regel die geologische Bearbeitung, sei es in Form von Rekognoszierungen oder durch systematische Kartierung. Die frühen Expeditionen der Stiftung für Alpine Forschung verfolgten eindeutig bergsteigerische Ziele. Soweit jedoch Geologen die Liebe zum Beruf mit einer Leidenschaft für das Bergsteigen verbanden, hatten sie die Möglichkeit, zusammen mit Bergsteigern auszureisen und auf diese Weise die geologischen Verhältnisse in abgelegenen Gebieten kennenzulernen. Zum ersten Male umfasste die Schweizerische Everest-Expedition März-Juli 1952 unter Leitung von Dr. Edouard Wyss-Dunant neben Bergsteigern auch eine wissenschaftliche Arbeitsgruppe der Universität Genf. Die Geologen Augustin Lombard und Daniel Krummenacher haben die geologischen Untersuchungen veröffentlicht; die Arbeiten bildeten eine wertvolle Grundlage für spätere bergsteigerische Planungen. Ausserdem erlaubten sie, die ungewöhnlich aufschlussreichen Flugaufnahmen des Mount Everest der Indian Air Force geologisch zu deuten.
Andere geologische Arbeiten, die durch die Stiftung gefördert wurden, stehen in Beziehung zu den langfristig ausgerichteten Forschungsprogrammen Fritz Müllers in Axel-Heiberg-Land (Kanada) und August Ganssers in Bhutan.
Über die Expeditionen nach Axel-Heiberg-Land wird unter Glaziologie orientiert. Im Rahmen des Gesamtprogrammes haben dank der Unterstützung durch die Stiftung auch mehrere Studenten der Erdwissenschaften mit gearbeitet.
Peter Fricker hat die Geologie des Expeditionsgebietes auf eine grossmassstäbliche Karte aufgenommen.
Gestützt auf eine dreijährige Expeditionsarbeit verfasste Hans Ulrich Maag eine Dissertation über gletschergestaute Seen und deren Entleerungsmechanismus (Geographisches Institut der Universität Zürich, 1967).
Max Kälin hat in zweijähriger Feldarbeit das Material für eine Dissertation über die Stauchmoräne vor einem vorstossenden arktischen Gletscher gesammelt. Die Arbeit wurde am Geologischen Institut der ETH begutachtet.
Toni Caflisch bereitete während dreier Sommerexpeditionen auf Axel-Heiberg-Land eine Dissertation über arktische Seesedimente vor.
Der Name August Ganssers findet sich in den Unterlagen der Stiftung in verschiedenen Zusammenhängen. August Gansser hat Arnold Heim 1936 auf einer Forschungsreise in den Himalaya begleitet. Von dieser Expedition sind wertvolle Impulse zur Gründung der Stiftung für Alpine Forschung ausgegangen. Nach seiner Wahl als Ordinarius für Geologie an der ETH und an der Universität Zürich im Jahre 1958 vertieften sich die Beziehungen Prof. Ganssers zu unserer Stiftung. Im Jahre 1967 gelang es, Prof. Gansser beim König von Bhutan einzuführen, der die einzigartige Möglichkeit bot, in mehreren Kleinexpeditionen Bhutan geologisch zu erforschen.
Neben der Förderung geologischer Expeditionsprojekte unterstützten wir durch Druckkostenbeiträge Dissertationen zur alpinen Geologie von Martin Frey und Volker Dietrich