Der ProMontesPreis der Schweizerischen Stiftung für Alpine Forschung wurde erstmals am 6.6.2012, anlässlich der Phil.Alp-Tagung der Interakademischen Kommission Alpenforschung, ICAS, in Thun vergeben.
Erste Preisträgerin war Aline Andrey, Dissertantin am Institut für Ökologie und Evolution der Universität Bern, mit ihrer Forschungsarbeit über den kurzfristigen Einfluss von Bewässerung und Düngung auf die Artenvielfalt in Bergmähwiesen (Effets à court terme de la fertilisation et de l’irrigation sur la biodiversité des prairies de fauches en milieu subalpin).
Das breite Spektrum der biologischen Vielfalt subalpiner Heuwiesen muss gegen zwei Extrempositionen verteidigt werden: gegen die Bewirtschaftungsaufgabe und gegen zu intensive Bewirtschaftung.
Frau Andrey konnte einen Mittelweg aufzeigen, dass nämlich ein wohldosierter, geringer Einsatz von Gülle und Bewässerung mit Sprinklern in sehr mageren Mähwiesen kurzfristig (d.h. innerhalb eines Jahres) zu einer signifikanten Erhöhung der Artenvielfalt und Phytomasse (Heumenge) führt. Die künftige Forschung wird den optimalen Einsatz von Gülle und Bewässerung für beides, Heuertrag und Biodiversität, bestimmen. Es bleibt zu hoffen, dass diese Studie ein wichtiges Argument bei den Bestrebungen zur Etablierung einer ökologisch orientierten Direktzahlung wird.
Der ProMontesPreis im Wert von 2’000 Franken honoriert Nachwuchsforschung als wichtigen Beitrag für die Zukunftssicherung der alpinen Kulturlandschaft. Ein Drittel des Biodiversitätsspektrums im schweizerischen Berggebiet ist auf waldfreie, licht- und wärmespendende Lebensräume angewiesen, also auf die Bewahrung der seit Jahrhunderten menschgeschaffenen Alpgebiete. Grund genug, Forschung zu fördern, die neue Wege aufzeigt, um die alpine Kulturlandschaft in Einklang mit den Bestrebungen des Naturschutzes zu bringen.