ProMontesPreis 2023
PrixProMontes 2023
Die Schweizerische Stiftung für Alpine Forschung sieht sich veranlasst, die Forschung für die Zukunftssicherung der menschgeschaffenen Kulturlandschaften im Berggebiet zu fördern, weil diese im Gegensatz zu den naturgegebenen Rasen-, Wald-, und Moorlandschaften von den etablierten Naturschutzbestrebungen zu wenig berücksichtigt werden.
Das 20 Jahrhundert hat auch im Alpenraum zu rasanten Umwälzungen geführt. So konnte sich zwar der Bergwald weitgehend vom Raubbau im 19. Jahrhundert erholen und auch die Rasenlandschaft der alpinen Stufe hat von Naturschutzmassnahmen profitiert. Andererseits leidet die traditionelle Kulturlandschaft unter den sozioökonomischen Entwicklungstendenzen der letzten Jahrzehnte. Mit Tourismus- und Verkehrsentwicklung eröffneten sich für die Bergbevölkerung Verdienstangebote, welche die Landschaftspflege vernachlässigbar machten.
So sind die Offenlandbiotope – Lebensraum eines Drittels des alpinen Biodiversitätsspektrums – auf Gedeih und Verderb von einer ökokompatiblen Landwirtschaft abhängig. Denn einerseits führt die Intensivierung der Landwirtschaft an rentablen Lagen zum Artenrückgang. Andererseits führt die Bewirtschaftungsaufgabe dort, wo der Mangel an Arbeitsplätzen und Service public zur Abwanderung zwingt, durch konkurrierende Verwaldung ebenfalls zum Rückgang der Artenvielfalt.
Die wohl grösste Herausforderung für alle Landschafts- und Lebensformen des Alpenraums stellen im zunehmenden Masse die Folgen des Klimawandels dar. Perioden von Temperaturanstieg, Gletscherrückgang und Trockenheit hat es zwar mehrmals in den vergangenen Jahrtausenden des Holozäns gegeben. Aber der Klimawandel des ”Anthropozäns” zeichnet sich durch eine Rasanz aus, die für Mensch und Tier und Pflanze einem enormen Anpassungsdruck schon in naher Zukunft gleichkommt.
Zukunftssicherung für die Kulturlandschaften der Alpen erfordert deshalb ein ganzes Bündel von Massnahmen; von staatlicher Forschungsförderung über innovative Privatengagements bis hin zur gesetzlichen Wegbereitung. Die Schweizerische Stiftung für Alpine Forschung erhofft sich, dieses Massnahmenbündel mit neuen Erkenntnissen aus der Nachwuchsforschung ergänzen zu können.
Ganz im Sinne der Zielsetzung des ProMontesPreises:
Alpine Biodiversität statt Alpine Brache!
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