Teilnehmer: Dr. med. Edouard Wyss-Dunant, Expeditionsleiter; René Dittert, Bergsteigerchef; Dr. med. Gabriel Chevalley, Expeditionsarzt; Jean-Jacques Asper; René Aubert; Léon Flory; Ernest Hofstetter; Raymond Lambert; André Roch, alle aus Genf. Ihnen schloss sich eine Studiengruppe der Genfer Universität an, bestehend aus dem Geologen Prof. Dr. Augustin Lombard, der Ethnologin Mme Marguerite Lobsiger und dem Botaniker Albert Zimmermann.
Ergebnisse: Überwindung des Khumbu-Firnbruches; Besteigung des Südsattels (7986 m). Lambert und Sherpa Tenzing erreichen eine Höhe von etwa 8500 Metern auf dem Südostgrat des Everest.
Der Genfer Arzt Edouard Wyss-Dunant, umsichtig, ruhig, vielseitig gebildet und im Himalaya bereits erfahren, wurde zum Chef der Expedition ernannt, die ausschliesslich aus Genfern bestand. Sie bildeten eine erstklassige Bergsteigergruppe, die fast alle dem exklusiven Kletterklub «L’Androsace» angehörten und sich bestens kannten. Es gab kaum je eine so geschlossene, völlig homogene Gruppe von Bergsteigern, die von der gleichen Begeisterung beseelt war. Neben dem Leiter Wyss-Dunant besassen auch Dr. Gabriel Chevalley, André Roch und Rene Dittert Himalaya-Erfahrung.
Stadt und Kanton Genf unterstützten die Expedition moralisch und finanziell, und die Universität Genf stellte die wissenschaftlichen Begleiter, so dass man ohne Übertreibung von einer Expedition der Genfer sprechen kann.
Die Aufgabe, die sich diese Mannschaft in bergsteigerischer Hinsicht gestellt hatte, bestand in erster Linie darin, den Zugang zum Südsattel zu erkunden, das Labyrinth des Khumbu-Firnbruches zu überwinden und womöglich zum Südsattel vorzustossen. Um den Versuch einer Gipfelbesteigung handelte es sich zum vornherein nicht.
Die Resultate dieser ersten schweizerischen Everest-Expedition sind bewundernswert und haben auch optimistische Voraussagen übertroffen. Sie hat auf den ersten Anhieb eine neue Zugangsroute zum Everest eröffnet und unter schwierigen Umständen auf dem Südostgrat eine ausserordentliche Höhe erreicht. Nach dem Urteil des sehr kritischen Marcel Kurz war diese Expedition beinahe einem Siege gleichzusetzen.