Teilnehmer: Dr. med. Edouard Wyss-Dunant, Marcel Chappot, Herbert Hildebrand, Dr. Kurt Tschudi.
Ergebnisse: Geographische Erkundung der Gebirgsregion des Tibesti; Besteigung des Ehi Musgu (3100 m), Ehi Timi (3040 m), Pic Botum (2400 m) und der Aiguille Botum (2000 m); anthropologische Beobachtungen im westlichen Tibesti.
Der Tibesti ist das höchste Gebirgsland der mittleren Sahara, mit zahlreichen erloschenen Vulkanen von über 3000 Meter Höhe, heissen Trockentälern mit verstreuten Oasen und einer spärlichen, meist nomadisierenden Bevölkerung. Politisch liegt das Gebiet im nördlichen Tschad und zu einem kleineren Teil im südlichen Libyen. Zur Zeit dieser Expedition gehörte es zur französischen Kolonie Tschad (Afrique équatoriale française).
Der deutsche Forscher Nachtigall war 1869 als erster Europäer im Tibesti eingedrungen. Später waren es nur wenige, meist militärische Expeditionen von Franzosen und Italienern, die das menschenarme Wüstenbergland durchquert hatten, das als grösstenteils noch unbekanntes und alpinistisch unberührtes Gebiet gelten konnte. Die Teilnehmer dieser Expedition, erprobte Alpinisten aus Genf, waren wissenschaftlich und alpinistisch gleicherweise interessiert. Sie waren sorgfältig vorbereitet und hatten sich die Mithilfe der französischen Kolonialbehörden gesichert. Die verhältnismässig bescheidenen Mittel, mit denen die Reise durchgeführt wurde, sind von ihren Mitgliedern selbst aufgebracht worden.
Die Expedition hatte einen Jeep als Patrouilleur und eine Dodge-Camionnette mit Anhänger. Jeder Wagen war mit einem zusätzlichen Treibstoffbehälter ausgestattet, die zusammen 1060 Liter Benzin fassten, was einen ungefähren Wirkungskreis von tausend Kilometern garantierte. Acht Behälter zu zwanzig Litern sicherten die Wasserreserve für sechs Tage, das heisst die längsten Strecken ohne Wasservorkommen.
Zentral-Sahara: eine 9600 km lange Expedition welche vom Mittelmeer bis ins äquatoriale Gebiet Afrikas führte. Rund 4000 km wurden auf holprigen Pisten, rund 2000 km in gänzlich weglosem Gebiet befahren, und in der eigentlichen Gebirgsregion wurden 400 km auf Kamelen und hauptsächlich zu Fuss zurückgelegt. Am Gelingen der Expedition waren die französischen zivilen und militärischen Kolonialbehörden massgeblich und auf grosszügige Weise beteiligt. Von allen vier Teilnehmern wurde gemeinsam ein Film gedreht.